„Wollen Sie den Vorschlag, heimatlose Pflanzen in der Schweiz aufzunehmen, annehmen?“
„Wollen Sie den Vorschlag, sich selbst aktiv dafür einzusetzen, Pflanzen in Not zu retten und bei sich aufzunehmen, annehmen?“
„Wollen Sie den Vorschlag, die Würde der Pflanzen in die Verfassung aufzunehmen, annehmen?“
fragte die „Botanische Eidgenossenschaft“ in der Volksabstimmung „Über die bedingungslose Aufnahme heimatloser Pflanzen“ die Glarnerinnen und Glarner und bemerkten bald, das direkte Demokratie auch in der Eidgenossenschaft nicht immer reibungslos über die Bühne zu gehen scheint. Die Kantonspolizei bewertete die (wohlgemerkt kommunal bewilligte) Plakataktion im Hinblick eines Generalbundesratsbesuches als zu subversiv und konfiszierte über Nacht kurzerhand 22 der 25 Abstimmungsplakate.
Der Ausstellungsraum „Gepäckausgabe“ selbst mutierte zum grünsten Abstimmungsbüro der Schweiz. Über einer dick aufgetragenen Holzschnitzelschicht schwebten jung entwurzelte Buchen vor dem Film über die Rettung von 33 Buchensetzlingen aus dem Kelsterbacher Bannwald. Die Installation stellte den in Deutschland verwendeten Begriff des Bannwald dem in der Schweiz verwendeten Begriff des Schutzwaldes gegenüber. Holz war in verschiedenen Verarbeitungsstufen sichtbar. Neben den frisch entwurzelten Buchen, waren Holzschnitzel, Holzlatten, sowie das Holzparkett des Raumes Teil der Installation.
Text: Gepäckausgabe, 431art
2016
Exhibition, Installation, Participative, Performance, Public Space, Video