ripenings Project_020_2008
„…Wenn Grosch und Rausch ihre künstlerischen Erkundungen ohnehin als Versuchsanordnungen begreifen, lassen sie dieses Konzept in Ripenings explizit als Experiment zwischen dem Wissenschaftlichen und dem Nichtwissenschaftlichen – oder anders gesagt: zwischen Wissenschaft und Kunst – Gestalt annehmen. Sie untersuchen dabei die Auswirkungen von musikalischen Schwingungen auf das Wachstum von Bohnenkeimlingen. Ein solches Fachkreise zwangsläufig skeptisch stimmendes Projekt versteht sich als Herausforderung an das logisch-rational geprägte Denken und problematisiert das damit verbundene positivistische Weltverstehen. An der Demarkationslinie zwischen Naturwissenschaft und Kunst wird dabei das Potential des physisch Flüchtigen und Nichtstofflichen, der Resonanz, der Welle beleuchtet und der Betrachter für eine wissenschaftlich-künstlerische Anschauung des vorderhand Nicht-Wahrnehmbaren sensibilisiert. Insofern sind die Ergebnisse dieses Versuchs nicht nur eine naturwissenschaftliche, sondern auch im doppelten Wortsinne eine künstlerische Sensation.“ Auszug aus dem Katalogtext von Martin Doll, Medienwissenschaftler
Dank an: Palmengarten Frankfurt, Dr. Karin Aabbar, Prof. Dr. Stephan Bongard Uni Ffm, Naspa Stiftung, Dr. Stefan Soltek, Christiaan Tonnis, Gabi und Dieter Wittner, Blumen Bleker Wiesbaden, Gerrit von Velsen, Volker Arnold, Otto Unger, Bellevue Saal, Klaus Krafthöfer
ripenings
installation, 2008
blog ripenings
web, 2008
Interdisziplinärer blog zum Projekt ripenings, der als spartenübergreifende Diskussions-
platform zwischen Kunst und Wissenschaft konzipiert wurde.
Hier findet sich auch die Beschreibung der im Juni/Juli 2008 im Palmengarten Frankfurt nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführten Versuche, mittels derer die Auswirkung von mit Musik beschalltem Gießwasser auf das Wachstum von Bohnenkeimlingen untersucht wurde. Die Untersuchungsergebnisse sind ebenfalls einsehbar. www.ripenings.org
binary moves
video, 2008, videoinstallation
video auf DVD, colour, Länge 15:11 im loop, Format: 16:9, Leinwand aus Frühbeetvlies,
Videoprojektion 3,584 x 2,016 Meter (19 : 9)
Das Video «binary moves» besteht aus drei kapiteln. Das erste kapitel zeigt das Gitternetzmodell eines virtuellen Tropfens der herrabfällt und auf einem unsichtbaren grund von einer skulpturalen dreidimensionalen gebärde in die Fläche auflöst wird. Das zweite Kapitel geht von einem linearen Sonogramm aus. Horizontale Linien enstehen jedoch sind diese Linien aus binären Zahlenkolonnen gebildet. Sie stellen ein niedrigfrequentes Grundrauschen dar – absolute Stille kommt in der Natur nicht vor. Das dritte Kapitel ist ein visuelles Composit von zentisch sich ausweitenden Wellen die durch einen unsichtbaren Wassertropfen hervorgerufen sind und der Überlagerung des in Kapitel eins beschriebenen Gitternetzmodells eines Tropfens. Die Komposition folgt nicht den Gesetzmäßigkeiten der klassischen Zentralperspektive.
«binary moves» wird auf eine Leinwand aus semipermeablen Fließ rückprojeziert.
Schwingungsherbarium
sculpture, 2008
3 Rahmen 50 x 60cm, weiß lasiertes Holz mit Passepartout und je einer Pflanze;
36 Kartons aus Graupappe (30 x 40x 2,5cm), etikettiert auf Podest aus schwarzem MDF 170 x 63 x 20 cm mit Inhalt von insgesamt 393 Pflanzen auf säurefreiem Papier mit Transparentpapier-Deckblatt.
Das Schwingungsherbarium umfasst alle Pflanzen der im Palmengarten durchgeführten Versuchsreihe mit beschalltem Gießwasser; insgesamt 393 getrocknete und gepresste Pflanzen und Pflanzenfragmente sind in insgesamt 36 Kartons aus Graupappe archiviert.
vlf cube
installation, 2008, audio-video-real-time-installation
Material schwarzes MDF, Podest 100 x 100 x 10 cm, cube 24 x 24 x 24 cm, Moosgummi, Petrischale mit Weißlicht-Reflektionsfolie, Lifecamerafeed mittels sw-Kamera in Aluminiumrohr von Länge 40 cm, portabler CD-Player als Zuspieler, Verstärker, Speziallautsprecher.
Ein Kubus von einem Grundmaß von 24 x 24 x 24 cm wird mittels eines Sinus Audiosignals mit einer Frequenz von 48 Hz in Schwingungen versetzt. Auf dem Kubus ist eine Petrischale mit Quellwasser verbracht. Das Wasser in der Petrischale bildet symmetrische Schwingungsbilder. Über dem Kubus ist in einer Röhre eine Videokamera schwebend mit einem Abstand von ca. 50 cm gehängt. Diese nimmt das Schwingungsbild der Wasseroberfläche life ab. Mittels eines Videobeamers wird das Schwingungsbild life projeziert.
temporary sculptures
installation, 2008
Installation aus 3 Podesten, Material schwarzes MDF 150 x 150 x 20 cm mit je 100 Tontöpfen auf glasierten Untertellern mit Durchmesser 11 cm, Anzuchterde, je 100 Bohnensamen Sorte Marona, unterschiedlich beschalltes Giesswasser (Klassik, Hiphop, Mischung aus Hiphop und Klassik).
Die Pflanze wird als temporäre, durch Schwingung geformte Skulptur aufgefasst.
the growth
installation, 2008
Installation „The growth“
Gewächshaus, Erde, 4 Halogenstrahler, 400 schwarze Plastik Aussaattöpfe, portabler DVD-Player hinter Aluminiumrahmen, Video „The growth“, Stop-Motion-video, colour, length 12:00 im loop, Format: 16:9
the growth
video, 2008, stop-motion-video
Stop-Motion-video, colour, length 12:00 im loop, Format: 16:9
Ds Video zeigt das Wachstum von mit beschalltem Wasser gegossenen Bohnen im Zeitraffer.
phaseolus vulgaris
photography, 2008
3 Großfotos, Digitaldruck auf Stoff, 180 x 250 cm, Farbe, gehängt an Kupferrohren, Blattformen von Buschbohnen Sorte Marona der Versuchsreihe. Drei monumentalisierte Bohnen-Blätter.
fragments
photography, 2008
Fotoserie „fragments“. 33 Fotos 10 x 15 cm auf MDF, Duoton, limitiert auf 10 Stück
close-ups von Buschbohnen.